Medienmitteilung vom 14. September 2016
LANGE NACHT DER KRITIK
Donnerstag, 27. Oktober, ab 17.30 Uhr, Universität Zürich
Unter dem Druck der Leistungsgesellschaft und einer gewachsenen Profitlogik löst Ausbildung zusehends Bildung ab. Der Einfluss der Märkte auf die Hochschulen und der Druck auf die Studierenden nehmen zu. Universitäten wandeln sich zu karriereorientierten Ausbildungsstätten, die kaum Platz bieten für kritisches Denken, das sich nicht nach der Maxime der ökonomischen Verwertbarkeit richtet. Auch an der Universität Zürich werden diese Entwicklungen vorangetrieben. So wurde etwa die Abschaffung der 30er Nebenfächer mit deren fehlenden Wirtschaftlichkeit begründet, weiter sollen Studienzeitbeschränkungen die Studienzeit nach Effizienzkriterien „optimieren“.
Die Universität Zürich öffnet im Rahmen der «Langen Nacht der Karriere» und den «Career Days» den Märkten und ihren Vertretern regelmässig Tür und Tor. Diese beiden genannten Veranstaltungen zeigen deutlich auf, in welche Richtung es geht: Bildung ist, was der Karriere hilft und sich unmittelbar in Geld umwandeln lässt. Bildung soll jedoch einen emanzipatorischen Charakter haben und die Studierenden anregen, kritisch über die bestehenden Verhältnisse zu reflektieren. Die Verwicklung der Universität mit Grosskonzernen und deren kapitalistischen Interessen widerspricht diesem Ziel grundsätzlich.
Wir wollen uns gegen die vorskizzierten Entwicklungen wehren: Deshalb organisieren wir am Donnerstag dem 27. Oktober 2016 eine «Lange Nacht der Kritik» an der Universität Zürich. In verschiedenen Vorträgen und Workshops gehen wir der Frage nach, wie die Ökonomisierung der Universitäten erklärt und analysiert und kritische Forschung vorangetrieben werden können. Schliesslich möchten wir Raum für die Frage öffnen, wie wir uns als Studierende organisieren wollen, um die Ökonomisierung der Bildung zu bekämpfen.
Das Team der «Langen Nacht der Kritik»